Bärenreisen |
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Welche Eigenschaften brauchen Sie, um mich zu begleiten?
Bei Vorträgen bin ich immer wieder gefragt worden, welche Eigenschaften notwendig sind, um im Bärengebiet zu bestehen? Ich antworte dann immer:
- Geduld
- Ängstlichkeit
- Unsportlichkeit
- Flexibilität
- die Fähigkeit, mit den kleinen Niederlagen des täglichen Lebens umgehen zu können
Doch der Reihe nach:
Geduld ist die wichtigste Eigenschaft, vor allem, wenn es nicht klappt, wie geplant. Dazu gehört auch, mit den kleinen Niederlagen des täglichen Lebens fertig zu werden.
Überhaupt ist es eine wichtige Eigenschaft in der Tierbeobachtung, in unvorhergesehenen Situationen flexibel zu reagieren und bei den vermeintlichen "kleinen Niederlagen" (schlechtes Wetter, Flugverspätungen, ggf. Flugausfälle, an wenigen Tagen eine geringe Anzahl an Bärenbegegnungen) nicht den Kopf hängen zu lassen, sondern sich auf den nächsten Tag zu konzentrieren.
Erwarten Sie bitte keinen Diener oder Gepäckträger, in Alaska gelten die Regeln der Natur.
Erst einmal ist jeder für sich alleine verantwortlich, aber eine Gruppe hält auch zusammen!
Das heißt, bei Wanderungen von max. vier Kilometern (Dauer ca. eine Stunde) bestimmt der Langsamste das Tempo.
In der Zeit der Bärenbeobachtung können Sie sich natürlich frei bewegen, wenngleich es Sinn macht, als Gruppe/Kleingruppe zusammen zu bleiben. Sie sollten also fähig sein, maximal 3 bis 4 Kilometer mit Gepäck (Wasser, Getränke, Regenbekleidung, Materialien für Foto und/oder Film) langsam zu wandern. Selbstverständlich werden auch Pausen nach Wunsch der Gruppe gemacht. Festes Schuhwerk / Gummistiefel sind (außer vielleicht im Katmai Nationalpark) ebenfalls wichtig, da sie auch am Strand, im Wald oder auf der Wiese Bären beobachten werden; sie also auch oftmals außerhalb von Wegen wandern.
Während der Bärenbeobachtung sitzen Sie in der Regel mehrere Stunden an einem Ort, z.B. auf einem Baumstamm oder mit einer Decke auf der Wiese u.a. Dabei geht es locker, aber leise, zu. Sie müssen während der Bärenbeobachtung leise sein, da sonst die Bären ängstlich werden und "das Weite suchen".
Zum Schutz der Bären (nicht von uns Menschen) gilt, dass wir uns den Bären nur auf maximal 50 Metern nähern (bei Müttern mit Kindern 100 Meter). Diesen Sicherheitsabstand kennen die Bären und verhalten sich dadurch völlig natürlich.
Sollte sich der Bär uns nähern, heißt es: ruhig bleiben und mit dem Fotoapparat im Anschlag diesen Traum leben (siehe auch unter: "Wie sicher ist die Bärenbeobachtung?")
Was hat es nun mit den Eigenschaften Unsportlichkeit und Ängstlichkeit auf sich?
Nun, egal wie sportlich Sie sind: jeder Braunbär ist schneller und stärker als Sie. Ängstliche Menschen (dazu zähle ich mich auch) sind vorsichtig und besonnen. Klar hätte ich manches Foto verbessern können, wenn ich näher herangegangen wäre, aber meine Unsportlichkeit und Ängstlichkeit hinderten mich daran. Sind meine Fotos deshalb schlecht? Was ich meine: Rambos und Helden sind in der Wildnis / Bären- beobachtung unerwünscht.
Auch für mobilitätseingeschränkte Personen ist zumindest die Reise und Bärenbeobachtung im Katmai Nationalpark geeignet. (Mehrere Rollstuhlfahrer haben dort fantastische Bärenaufnahmen gemacht!) Alles Weitere klären wir aber bitte im persönlichen Gespräch!
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